Tristan und Isolde

Die Liebe als Weltflucht und schmerzhafter Selbsterkenntnisprozess zweier Menschen steht im Mittelpunkt dieses Seelendramas. Durch ihre Liebe finden sie zu sich selbst, und wollen gemeinsam in den Tod gehen, aber finden sie in ihrer leidenschaftlichen und selbstzerfleischenden Sehnsucht auch zueinander?  Das ist die Fragestellung, der ich in meiner Inszenierung nachgehen möchte.

Premiere am 9.04.2016
Pfalztheater Kaiserslautern
Musikalische Leitung: Uwe Sandner
Inszenierung: Kerstin Maria Pöhler
Bühne: Herbert Murauer
Kostüme: Dietlind Konold
Tristan: Neill Cooper
Isolde: Yamina Maamar
Kurwenal: Wieland Satter
Marke: Konstantin Gorny/Bernd Hofmann
Brangäne: Janice Dixon
Melot: Daniel Böhm
Junger Seemann/Hirt: Daniel Kim

Bildergalerie

Videorezension

Pressestimmen und Nominierungen

Opernwelt Juni 2016 Hans-Klaus Jungheinrich

…Der Regisseurin Kerstin Maria Pöhler war im Vorjahr in Kaiserslautern eine weithin gerühmte Inszenierung des heiklen, pfundig aktualisierten Strauss’schen «Friedenstages» gelungen, und so unterlag ihre «Tristan»-Arbeit am selben Ort keinerlei Einschränkungen. Hohe Erwartungen wurden, was die Gründlichkeit der Auseinandersetzung mit dem Stoff und den begründeten Aufwand an szenografischen Mitteln betrifft, nicht enttäuscht…. Als ein nicht unangemessen von der Haupthandlung ablenkender Nebenstrang wurde die Intrige des beflissenen Höflings Melot (bürokratenblond maskiert: Daniel Böhm) mit Notizbuch und wachsamer Allgegenwart gestaltet. Nicht einmal widerwillig gelingt es diesem Schreibtisch-Wurm, dem Gegner Tristan am zweiten Aktschluss die verhängnisvolle Wunde beizubringen. Deutlich markiert die Inszenierung die Todessehnsucht Tristans, die Todesmotivik überhaupt….

 

Opernglas Juni 2016 J.-M. Wienecke

…Das Ergebnis der exzellenten Einstudierung, bei der das Ensemble weit über sich hinaus wuchs, verdient größten Respekt und sorgte dementsprechen für Furore beim Publikum….
Der wandlungsfähige Kernraum des von Herbert Murauer des für die Kaiserslauterner Bühne geschaffenen Bühnenbilds in ansprechender Gesamtoptik ermöglichte eine Vielzahl interessanter Konstellationen,die manche Assoziationen zuließ, sich aber nie eindeutig festlegte und so der eigenen Phantasie die nötigen Spielräume ließ….
Kerstin Maria Pöhler konzentrierte sich auf eine stringente Dramaturgie, führte die Personen plausibel und mit dem richtigen Gespür, setzte die permanenten Wechselbäder der Gefühle plausibel in Szene und hielt sie konsequent in der richtigen Ballance….
Das Pfalztheater verdankte sowohl der ambitionierten Regie wie auch der musikalischen Klasse aller Beteiligten einen der denkwürdigen Abende in seiner jüngeren Bühnengeschichte.

 
 

Rheinpfalz 11. April 2016 Frank Pommer

Das Pfalztheater feiert mit der Premiere von Richard Wagners Tristan und Isolde einen außergewöhnlichen Erfolg…

Die Inszenierung zeigt einen sehr heutigen Tristan – psychisch versehrt…Zwei Kreuze im letzten Aufzug erinner an die große Leerstelle in seinem Leben: Die verstorbenen Eltern, eine Familie, ein Zuhause…Er spielt es mit Puppen und Puppenwagen nach. Isolde muss ihm beides sein, Mutter an der Seite des Ersatzvaters Marke und Geliebte…Wenn Brangäne den Wasserhahn an einem Waschbecken öffnet, um den Trank zu kredenzen, öffnen sich zugleich alle Schleusen, der Liebestrank flutet diese Welt. In einem Spiegelplafond können wir die Wasserspiele beobachten. Und die Wasser-Metapher ist mehrdeutig: Sie steht für das Selbstzerstörerische, Regressive in Tristans Psyche, der eingehen, ertrinken möchte in den Wassermassen…

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